Die PTB, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, gehört weltweit zu den besten Adressen für elektrische Quantenmetrologie. Hier werden die wissenschaftlichen Grundlagen für Höchstpräzisionsmessungen der elektrischen Größen entwickelt. Spezialisten fertigen und charakterisieren die dazu notwendigen Hardwarekomponenten im PTB-eigenen Reinraumzentrum. Wissenstransfer und Praxisanwendung haben hier einen besonderen Fokus.
Nun soll im neuen Quantentechnologie-Kompetenzzentrum (QTZ) der deutschen Industrie ermöglicht werden, die herausragende metrologische und fachliche Expertise der PTB optimal zu nutzen. Diese Unterstützung der Wirtschaft beim anwendungsorientierten Transfer von Forschungsergebnissen ist das wichtigste Ziel des Kompetenzzentrums.
Somit gilt es ein Nutzerkonzept zu entwickeln, dass externen Firmen und Forschungseinrichtungen erlaubt, ihre Produkte, Komponenten und Systeme in den jeweiligen von der PTB zur Verfügung gestellten Messräumen („User Facilities“) zu testen und zu evaluieren.
Kernidee des Gebäudes ist hochspezialisierte Labor- und Messräume auf kürzestem Weg mit den Büroräumen zu verbinden. Um dies zu ermöglichen haben wir eine Lösung aus zwei ineinandergeschobenen Baukörpern entwickelt.
Der zentrale zweigeschossige, kompakte Kubus – er nimmt die hochinstallierten Labore und die technische Infrastruktur auf – wird von einem eingeschossigen Kubus für Büro- und Kommunikationsflächen umschlossen.
Ein gegenläufiges Flachdachgefälle unterstreicht den jeweils eigenen Charakter der sich ergänzenden Bauteile.
Im Zentrum des Gebäudes liegen die Messräume, die aufgrund Ihrer Forschungsinhalte unbelichtet sein müssen.
Außerhalb des Kernbereichs liegen Büros und weitere zentrale und technische Einrichtungen. Unmittelbar oberhalb der Messräume befindet sich die versorgende Infrastruktur.
Als Unterstützung für die interdisziplinäre Kommunikation und den Austausch auch über die einzelnen Arbeitsgruppen hinaus, werden offene Bereiche für Teeküche, Sitzgelegenheiten, Druckernische integriert.
Um möglichst flexibel in der Nutzung zu bleiben, werden die Trennwände der Messräume im Erdgeschoss des zweigeschossigen Kernbereiches und die Innenwände des eingeschossigen Bereichs überwiegend als nichttragend angesetzt. Nachträgliche Änderungen der Raumnutzung sind so leichter umsetzbar.
Wissens- und Technologietransfer werden so keine Grenzen gesetzt.
Das richtige Material auszuwählen, ist eine Sache. Diese Wahl in einem komplexen Planungsprozess konsequent durchzuhalten, eine ganz andere. Das Ergebnis spricht für sich. Und wir danken unseren Architekten ausdrücklich für die Überzeugungskraft und Beharrlichkeit.
Rolf Borrmann-Schulte, Staatliches Baumanagement Niedersachsen, Bauherr
Staatliches Baumanagement Braunschweig
Neubau
2019 - voraussichtlich 2023
595 qm
1.423 qm
6.577 cbm
LP 2-8