Satelliten in die Umlaufbahn der Erde zu bekommen ist nach wie vor eine ziemlich spannende, riskante und sehr zeitintensive Angelegenheit mit jahrzehntelangem Vorlauf. Somit ist Kommunikation im Betrieb enorm wichtig. Nichts darf den Empfang stören, wenn sie ihre Position erreicht haben – doch es gibt dafür immer nur ein kurzes Zeitfenster. Um das sicherzustellen, kommt jeder Satellit vor dem Start nach Neustrelitz, wird in einer Art Reinraum durchgetestet. Da es hier auch eigene Antennen für den Empfang der Satellitendaten gibt, war klar, dass die Kubatur des Neubaus und auch zukünftiger Bauabschnitte im Masterplan von den „Antennenhorizonten“ ausgehend entwickelt wurde.
Herzstück der Anlage sollte der Operatersaal für Satellitensteuerung und Verfolgung von Missionen werden. Außerdem brauchte es natürlich Büro- und Serverräume, die die Auswertung und Erforschung von Satellitendaten ermöglichen.
1. Teil: Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung (Basis: Green-IT) mit:
2. Teil: Aus dem Thema der Ausschnitte von Satelliten-Kreisbahnen wurde die Architektur entwickelt. Der Baukörper folgt dem Masterplan, insbesondere die Satellitenhorizonte frei von Bebauung zu lassen. Diese „Kreisausschnitte“ werden immer wieder im Gebäude aufgegriffen. Zum Beispiel auch im Speisesaal, von dem man durch ein Oberlicht auf die große Stütze der riesigen Antenne schaut. Hier gibt es übrigens auch immer wieder nächtliche Events, bei denen gespannt auf das erste „Ping“ eines neu gestarteten Satelliten gewartet wird.
Es ist spannend, ein Entwicklungskonzept mal andersrum/invers zu denken – also von dem Volumen ausgehend, welches nicht bebaut werden darf.
Paul Purschke
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. Braunschweig
Neubau
2008-2012
1.731 qm
3.582 qm
14.529 cbm
LP 2-9
LP 2-9